veranstaltungen, musik, texte, bilder, filme etc.

liebe tangofreund*innen

tangonoir wird ständig zu veranstaltungen und anderen themen, die ich persönlich erwähnenswert finde, aktualisiert. alllerdings nicht im sinne eines abgespeckten tangokalenders, wie er allerortens als googlekalender zu finden ist. bei meinen hinweisen auf filme, musik u.a. erlaube ich mir kommentierende einschätzungen.

bei aller leidenschaft und hinwendung, meine ich, dass es für die sich wandelnde kultur des tangos wichtig ist sich stets den kritischen blick zu bewahren. wer in diesem sinne seine gedanken schicken möchte, an einem dialog interessiert ist, möge mir diese zuschicken. unter redaktionellem vorbehalt würde ich sie an entsprechender stelle veröffentlichen.

rené j goffin

auf arte lief der wirklich sehenswerte film ‚adiós buenos aires‘ des regisseurs german kral. wer ihn noch nicht sah sollte dies bei der nächsten gelegenheit nachholen.

wer tango tanzt blendet zumeist die katastrophale wirtschaftliche situation argentiniens, die ja eine dauerkrise seit jahrzehnten ist, zumeist aus. aber tango ist der kulturelle bodensatz, der dies alles umschliesst. deshalb entwickelt der film behutsam die alltäglichen dramen seiner protagonisten. gescheiterte beziehungen, arbeitslosigkeit, repressionen, permanenter geldmangel - einzig die liebe der musiker zur musik führt sie zusammen. julio ein mittelloser schuhladenbesitzer trifft sich wöchentlich mit seinen freunden im café glorias argentinas. katalysatoren in diesem sich entwickelnden beziehungsgeflecht sind eine junge taxifahrerin und ein wunderbarer alter tangosänger, Ricardo Tortorella. zwar entfallen ihm manchmal die früheren texte, macht aus dieser not aber eine wirkliche tugend. entwickelt adhoc neue, man muss sagen, kritische zugleich wahre, berührende zeilen. in der alten ‚Cambalache‘-interpretation Discépolos singt er mutig das klagelied vor den tischen der wirtschafts- und machtelite. kral, von dem wir den film ‚ein letzter tango‘ von 2015 kennen hat diesen film 2023 gedreht.

das hamburger orchester um den sänger caio rodriguez war anfang september live im kieler kulturforum zu erleben.

Das Hamburg Tango Quintet vereint fünf international renommierte Tangoexperten: Caio Rodriguez (Gesang), Aneta Pajek (Bandonéon), Hans-Christian Jaenicke (Violine), Pablo Woiz (Piano) und Julian Eingang (Kontrabass). Es wurde im Jahr 2014 von Aneta Pajek aus Polen und dem Argentinier Caio Rodriguez in Hamburg gegründet. Seitdem ist das Quintett auf internationalen Festivals und Milongas in Europa zu Gast und erspielte sich in kurzer Zeit einen exzellenten Ruf als Interpret der Época de Oro des argentinischen Tangos.Das Publikum schätzt im besonderen Maße die charismatische und authentische Tangostimme Caios.

leider vermissten die veranstalter als auch das orchester die kieler tangoszene. zwar war das konzert gut besucht aber es hätte, angekündigt auch als tanzveranstaltung, deutlich mehr besucher gehabt.

wer das orchester, welches nun in nordeutschland beileibe nicht unbekannt ist, wieder erleben möchte, kann dies auf der weihnachts-milonga am 20. dezember in eckerförde nachholen. info: milonga-social

ab 18. oktober gibt es eine neue milonga.

die milonga puerto nuevo soll, so ist es geplant, monatlich am jeweils 3. samstag stattfinden. wechselnde djs auch aus anderen städten sollen das vorwiegend der epoca d'oro verpflichtete musikprofil abwechslunngsreich gestalten.

also am samstag 18. oktober, ab 19 uhr in der Tanzschule Grenke, Legienstr.40 (hintereingang), 24103 Kiel.

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