kolumne

wer für den preis eines hamburg tangotrips auf den dezember-tangoball in kieler kulturforum mit alberto y su cortines verzichtete, dem entging nicht nur ein musikalischer leckerbisssen, sondern auch ein wunderbarer tanzabend. die musik der bis zu 100 jahre alten schellackplatten, die vom elektrogrammophon via moderner beschallungstechnik an unser ohr drang, war warmtonig, präsent und sehr differenziert - natürlich auch ein wenig knacksiger und rauschiger als die digitalisierten und zugleich glatter wirkenden reproduktionen, welche heutzutage vom rechner abgespielt werden. es war eine seltene gelegenheit für liebhaber und traditionalisten der 'golden ära' viele bekannte aber auch seltene einspielungen zu hören. alberto hat nicht zuletzt durch seine technische kenntnis der alten grammophon-technik und seines musikalischen gespürs für die kompositonen hervorragend abgestimmte tandas gespielt. durch den abend führte cortinés mit performativer leichtigkeit und ihre ausgesuchten cortinas von swing bis charleston sorgten zusätzlich für eine tolle stimmung. alles in allem war ein zauber in der milonga der zu recht mit spontanem applaus bedacht wurde.

rené j goffin

 

 

 

 

 

 

zurück zur aktuellen seite